Im Rahmen des Sammelhalbtags im Fach Deutsch haben wir den von Stefanie De Velasco verfassten und 2019 veröffentlichten Roman „Kein Teil der Welt” gelesen.

Worum geht es? 

In «Kein Teil der Welt» entfaltet Stefanie de Velasco eine fesselnde Geschichte über eine für uns unbekannte Welt – die Welt der Zeugen Jehovas. Im Mittelpunkt steht dabei der Emanzipationsprozess einer jungen Frau namens Esther, die dieser Glaubensgemeinschaft angehört.

Die Handlung spielt in einem ostdeutschen Dorf kurz nach der Wende, wo Esther plötzlich aus ihrem gewohnten Leben gerissen wird. In der alten Heimat ihres Vaters soll sie gemeinsam mit der Gemeinschaft einen neuen Königsreichsaal errichten. Während ihre Eltern als Sonderpioniere der Wachtturmgesellschaft im Osten missionieren, sehnt sich Esther schmerzlich nach ihrer Freundin Sulamith.

Esther kennt Sulamith seit ihrer Kindheit. Doch Sulamith beginnt, an dem Glaubenssystem zu zweifeln. Diese Zweifel führen in der Zeit vor Esthers Umzug zu folgeschweren Entwicklungen.

In ihrer verzweifelten Suche nach Antworten, stösst Esther auf einen sorgsam gehüteten Abschnitt ihrer Familiengeschichte. Nach und nach entfaltet sich ein lang bewahrtes Geheimnis, das bisher im Verborgenen gelegen hat. Diese Enthüllungen werfen nicht nur ein neues Licht auf Esthers Identität, sondern auch auf ihre Beziehung zu Sulamith… 

Wie kam die Lektüre bei uns an?

Unsere Meinung zum Buch ist durchweg positiv. Der Schreibstil der Autorin hat uns besonders beeindruckt, da dieser nicht nur dafür sorgt, dass das Werk flüssig und angenehm zu lesen ist, sondern auch eine tiefe emotionale Ebene vermittelt. Der Roman greift äußerst spannende Themen auf, speziell den Prozess des Erwachsenwerdens. Die kontinuierliche Spannung bis zum Schluss hat uns regelrecht gefesselt und den Lesegenuss noch verstärkt. Besonders hervorzuheben ist die geschickte Verwendung von Symbolen und Motiven, die dem Werk eine zusätzliche Ebene verleihen und zum Nachdenken anregen.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Bezug zur Realität, welcher der Leserin bzw. dem Leser ermöglicht, sich mit den dargestellten Situationen und Charakteren zu identifizieren. Die Einführung von Fakten über die Zeugen Jehovas verleiht dem Buch zudem eine informative Dimension und trägt dazu bei, dass man neue Perspektiven und Einsichten gewinnt.

Insgesamt hat uns „Kein Teil der Welt“ durch seine Vielschichtigkeit, seinen fesselnden Schreibstil und die gelungene Integration von realitätsnahen Elementen beeindruckt. Es ist eine Lektüre, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. (9/10)

Text: Aimy Habegger, Julia Savicic (5c)