Kurz vor Weihnachten erhielten die Geschichtsklassen der sechsten Stufe und einige Fünftklässler*innen die Gelegenheit, Yuval Raphael kennenzulernen, eine Überlebende des Überfalls der Hamas auf Israel. Sie war bereit, mit uns über das Erlebte zu sprechen.

Yuval war sehr offen, gesprächsfreudig und selbstbewusst. Eine starke Persönlichkeit, deren Aussagen unter die Haut gingen und immer noch gehen! Kaum zu glauben, dass sie eine der wenigen Menschen ist, die den terroristischen Angriff auf das Nova-Festival überlebte!

Aus meiner Sicht ist das Bemerkenswerteste und Eindrucksvollste, dass Sie trotz all dem erlebten Grauen ihre Menschlichkeit und Empathie, aber auch ihren Willen beibehalten konnte. Sie möchte sich nicht von Hass und Rache blenden bzw. leiten lassen, will vergeben und lieben und das Leben weiterhin geniessen. „I didn’t survive to not live.“

Auf die Frage, ob sie sich eine Zukunft in Frieden vorstellen könne, antwortete sie zögerlich: Sie halte es für schwierig, nach den verübten Verbrechen eine Einigung zu finden. Allerdings weist sie auch noch darauf hin, dass Frieden möglich wäre, wenn die Bevölkerung Palästinas anders denken würde. Voraussetzung dafür sei die Befreiung der Palästinenser von der Hamas.

Es war spürbar, wie wichtig es für sie ist, ihre Geschichte mit uns zu teilen. Dabei forderte sie ihr Publikum auf, kritisch zu denken, sich eine eigene, fundierte Meinung zu bilden. Bemerkenswert war auch, wie Sie ihrem Gegenüber zuhörte, den Fragenden in die Augen schaute, klar und vorurteilsfrei antwortete.  

Ein unvergesslicher Besuch!

Text: Tim Gaspert (6e)