Realgymnasium Rämibühl Zürich

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Arbeitswoche der Klasse 5c in Triest: Von Kaffeehäusern, Schlössern, Schiffen und Quallen

RG-Woche

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Das Ziel war Italien, aber es sollte keine Stadt sein, die alle kennen – und so reiste die Klasse 5c mit ihrem Italienischlehrer und der Klassenlehrerin nach Triest.
Triest – heute zu Italien gehörend – ist eine Stadt mit einer interessanten Geschichte, denn so oft wie kaum ein anderer europäischer Ort hat sie im letzten Jahrhundert die Staatszugehörigkeit gewechselt. Den Spuren dieser verschiedenen Zugehörigkeiten wollte die Klasse 5c in ihrer Arbeitswoche nachgehen.

Gemeinsame Ausflüge führten uns zuerst nach einer längeren Karstwanderung in die KuK Monarchie Österreich-Ungarn, ins Schloss Miramare, das Erzherzog Maximilian von Österreich um 1860 hatte erbauen lassen, kurz bevor er als Kaiser nach Mexiko zog und dort hingerichtet wurde und in dem auch die Kaiserin Sissi auf ihren Reisen Station gemacht hatte.

Düstere Einblicke in die Zeit, als Triest als Teil der «Operationszone Adriatisches Küstenland» zum nationalsozialistischen Deutschen Reich gehörte, bekamen wir in der Risiera di San Sabba, dem einzigen KZ auf italienischem Boden, das der Besatzungsmacht vor allem als Inhaftierungsgefängnis für politische Gefangene und als Sammellager für Juden vor der Deportation in die Vernichtungslager diente.

In Gruppen gingen die Schülerinnen und Schüler ausserdem selber auf die Suche nach Spuren, die die verschiedenen Kulturen, Epochen und Persönlichkeiten in der Stadt hinterlassen haben. Eine Gruppe folgte den Fährten Franco Basaglias und seiner grundlegenden Reform der Psychiatrie in den 70er Jahren, andere suchten die Spuren der Vergangenheit in den historischen Kaffeehäusern und in neueren Restaurants und Buffetts, sie fragten nach in der historischen Buchhandlung von Umberto Saba, an der linguistischen Abteilung der Universität und auf der Strasse, analysierten die Architektur, die das Meer und die Stadt verbindet, und tauchten ein ins hektischen Leben am Hafen, am Meer (die kleinen Quallen kann man in die Hand nehmen!) und jenes in der nächtlichen Stadt...
Auf der Rückreise von Triest machten wir kurz Halt in Venedig, das uns nach der reichen Woche in Triest nahezu langweilig erschien...

Text und Fotos: Salome Flühler